30. Juni 1997
„Draco… Bitte…“ Der Schulleiter Albus Dumbledore lag geschwächt auf dem Boden und blickte flehend zu einem blassen jungen Mann mit stechend grauen Augen und einem Wasserstoffblonden Haarschopf auf. „Du gehörst nicht auf diese Seit, Draco! Komm zu der guten, der richtigen Seite! Ich weiss, du kannst niemanden umbringen…“ Dumbledore hob schwach die Hand, während seine Augen zu dem, unter dem Tarnumhang liegenden Harry huschten. „Sie irren sich, Dumbledore… Ich werde sie umbringen: Für Voldemort und nicht zuletzt für meine Familie. Vielleicht haben sie Recht und ich bin nicht durch und durch böse… doch vergessen sie nicht, ich kenne nur „meine“ Seite und diese Seite… das ist mein Leben… Das werden SIE nicht ändern können, nie…“ Der junge Zauberer flüsterte die letzten Worte und hob den Zauberstab… Doch er zielte nur einige Sekunden lang auf Dumbledore und drehte sich dann nach rechts. „Denken sie wirklich, ich hätte diesen Muggelfreund Potter nicht bemerkt? Für wie dumm halten sie mich?!“ Lässig schwenkte er den Zauberstab und rief „Amnesia“, worauf kurze Zeit später „Impedimenta“ und „Incarcerus“ folgten. Der schwarzhaarige Zauberer erstarrte, wurde gefesselt und vergass das eben Geschehende. Sekunden später erschienen Severus Snape und viele andere Todesser, um Draco Malfoy anzufeuern. Ein grüner Lichtblitz war zu sehen, ein lebloser Körper fiel von dem hohen Turm, auf dem sie standen. „Nun gut… was machen wir mit ihm?“ Draco steckte seinen Zauberstab ein und nickte in die Richtung, in die er vorhin die Zauber geschickt hatte. „Ich werde mich opfern, Draco.“ Snape blähte seine riesigen Nasenflügel und schnaufte. „Ich werde sein Gedächtnis so verändern, dass er glaubt, ich hätte Dumbledore getötet, du wirst in seinen Erinnerungen nicht vorkommen…“
18. August 1997
Ein Sommertag in England, London:
Eine junge Frau, fast noch ein Kind, eilte, mit einigen Taschen beladen durch die breiten Strassen. Hermine Granger, eine siebzehnjährige, hübsche Hexe hatte es eilig, sie war mit einer Freundin verabredet und würde garantiert wieder zu spät kommen…
Und doch blieb sie kurz stehen, um zu verschnaufen. Kritisch betrachtete sie ihr Spiegelbild, welches ihr aus einem der zahlreichen Schaufenster erschöpft entgegenblickte. Ihre braunen, langen Locken umspielten ihre Wangen; diese leuchteten rot, während sie vor Erschöpfung keuchte und die Taschen neben sich auf das heisse Pflaster stellte.
Sie hatte sich in den vergangenen Jahren sehr verändert, war ziemlich gewachsen; ihr gesamtes Aussehen war weiblicher geworden. Jedoch sah man, wenn man in die grossen, braunen Augen blickte, immer noch das elfjährige, ehrgeizige und verbissene Mädchen, das sie vor Jahren gewesen war… Man sah aber auch Müdigkeit, Hoffnungslosigkeit…
Albus Dumbledores Tod hatte sie sehr mitgenommen, sie wusste nicht, ob sie die nötige Kraft hatte, um weiter zu kämpfen…Die junge Hexe blickte sich um, sie hatte schon länger das Gefühl, beobachtet zu werden, folgte ihr etwa jemand?
Seufzend schüttelte sie den Kopf, das war doch verrückt! Sie bückte sich, nahm die Taschen und kniff die Augen zusammen. Die Sonne schien an diesem Tag in der Tat sehr stark und es war drückend heiss… Sie musste weiter…
Einige Minuten später gelangte sie an eine Abzweigung, vor ihr erstreckte sich eine breite Strasse, war sie etwa vorhin falsch abgebogen? Ah, nein, am Ende einer kleinen Gasse, die zu ihrer Rechten lag, konnte man einen Eissalon erkennen.
Die Gasse war trotz des hellen Nachmittags dunkel gefärbt, lag also völlig im Schatten.
Hermine sah sich beunruhigt um, der Anblick behagte ihr nicht. „Also wirklich… Ich bin erwachsen und benehme mich wie eine Fünfjährige!“, murmelte sie, wütend über ihr eigenes Verhalten und betrat die Gasse. Sofort war es um sie herum still, die Gasse schien den Lärm der Autos und Menschen zu verschlucken... Langsam und darauf bedacht, nicht zu stolpern schritt sie durch die Gasse, an jeder Hand baumelte eine Tasche, wie lange war die Gasse denn noch?
Etwas bewegte sich hinter ihr…
Bevor sie sich umdrehen, ja, bevor sie überhaupt reagieren konnte, hatten sich zwei starke Arme um ihre Taille geschlungen und hielten sie fest im Griff, während sie vergebens versuchte, sich strampelnd zu befreien. Als sie Luft holte, um zu schreien, legte sich ihr eine Hand auf den leicht geöffneten, roten Mund.
Dann wurde es schwarz.....
01. September 1997
Dumbledore hatte Minerva McGonagall zur neuen Schulleiterin gemacht. Doch viele Hexen und Zauberer halten von ihrem Können wenig. Natürlich ist sie keine so große Hexe, wie Dumbledore. Sie versucht ihr bestes um den Schülern eine sichere Ausbildung zu geben. Einige neue Lehrer/innen stehen Ihr dabei zur Seite.
Dieses Jahr wird vieles anders.Harry kehrt, wegen seiner Freunde, nach Hogwarts zurück. Doch an den Tischen der Häusern klaffen große Lücken. Sorgenvolle Eltern schickten ihre Kinder dieses Jahr nach Beauxbatons oder Durmstrang, wo ein neuer recht guter Zauberer Schulleiter geworden ist.
Auch die 1. Klässler sind nur noch ein paar Handvoll. Doch in den reihen der sechstklässler ist eine neue Schülerin. Wer ist Sie? Auf welcher Seite steht Sie?
Eckpunkte:
- Hermine Granger verschwand für eine Woche und tauchte dann wieder auf – irgendwie verändert…
- Alle denken, Snape hätte Dumbledore getötet, Draco Malfoy, der wahre Täter, kam nicht in Harry Potters Erinnerungen an diese Nacht vor. Er geht weiterhin in Hogwarts zur Schule.
- Hogwarts wird wieder eröffnet, nachdem es „restauriert“ worden war
- Minerva McGonagall ist Schulleiterin.
- Sirius Black lebt und nimmt Kontakt mit Harry auf
- Die Familie Evans zieht von Amerika nach England und Harry erfährt, dass er eine Muggelstämmige Cousine hat, die auf eine amerikanische Zaubererschule ging und nun Hogwarts besuchen wird
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